Von Kathmandu zurück nach Indien
Tempel, Wandern und lange Busfahrten
Kathmandu
Wir verbringen einige Tage in Kathmandu und besuchen verschiedene historische Tempel. Zwischendurch machen wir eine 4-tägige Wanderung in den umliegenden Hügeln.
Wanderung
Wir haben einen groben Plan im Sinn wo wir hinwandern wollen und so starten wir außerhalb der Stadt am Fuße einer Hügelkette. Am ersten Tag streifen wir durch einen Nationalpark und durch kleine Dörfer, wo der Weg oft durch Gemüsegärten und direkt vorbei an den Haustüren der Bewohner führt. Nach insgesamt 1200 Höhenmeter erreichen wir unsere Unterkunft und genießen die Aussicht mit einer Bierbegleitung.
Couchsurfing
Auf Couchsurfing schreibt uns ein junger Mann an, dessen Haus zufällig in der Nähe unseres Wanderweges liegt. Wir dürfen bei ihm und seiner Familie (Frau und 2 Kinder) übernachten und bekommen einen Einblick in das ländliche Leben eines Kleinbauern. Die Familie lebt sehr bescheiden. Gekocht wird an einer Feuerstelle am Boden und Wasser muss man vom Gemeinschaftsbrunnen holen. Dieser dient auch als Dusche für die umliegenden Bewohner. Die Kinder sind sehr aufgeweckt und wirken glücklich. Ihr Vater ist mit ihrer Lebenssituation jedoch weniger zufrieden und wünscht sich ein Leben in Europa. Ein dauerhaftes Visum für EU-Land zu bekommen ist jedoch sehr schwierig für sie, wie er uns erzählt.
Zurück in Kathmandu
In Kathmandu freuen wir uns wieder über das herrliche gastronomische Angebot und stärken uns nach der Wanderung.
Wir haben noch etwa eine Woche Zeit bis zu unserem Flug von Kolkata (Indien) nach Bangkok und beschließen, mit einem Stopp in der östlichen Teeregion “Ilam” über die Grenze nach Indien zu reisen und dort die Stadt Darjeeling zu besuchen.
Als wir an der Grenze ankommen wird uns mitgeteilt, dass Touristen hier nicht einreisen dürfen und wir zur nächsten Grenze fahren müssen, wo es eine “Immigration” gäbe. Wir steigen also in den nächsten Bus und fahren 2-3 Stunden zu dieser Grenze, nur um festzustellen, dass es auch hier keine Einreise für Touristen gibt. Zum Glück wird uns gleich von Passanten auf der Straße weitergeholfen und wir bekommen mitgeteilt, dass es nur einen Grenzübertritt gäbe, wo wir nach Indien einreisen dürfen und dieser befindet sich mit dem Bus in ca. 10-stündiger Entfernung Richtung Kathmandu. Wir haben Glück und müssen nur eine Stunde auf den Nachtbus warten, mit dem wir schließlich frühmorgens in der Grenzstadt ankommen. Wir schlafen noch ein paar Stunden in einem Hotel, denn im Bus bekomme vor allem Ich (Miri) leider kein Auge zu.
Diesmal werden wir tatsächlich über die Grenze nach Indien gelassen und steigen gleich darauf wieder in den Bus, der uns in die nächste große Stadt “Patna” bringt. Die Fahrt dauert wieder 6 Stunden. Für Essen war keine Zeit, aber ein kleiner Junge am Nebensitz sieht uns wohl an, dass wir hungrig sind und versorgt uns mit Chips und Schokolade. Die letzten Tage waren ordentlich anstrengend für uns und wir ruhen uns zwei Tage in einem Hotel in Patna aus bevor wir dann mit dem Schlafbus in unsere letzte indische Stadt, Kolkata, fahren.
Anfangs freuen wir uns noch über die geräumige bequeme Kabine und glauben, dass uns eine gemütliche Nacht bevorsteht. Schon bald werden wir aber vor die unangenehme Tatsache gestellt, dass auch indische Straßen ganz schön holprig sein können. An erholsamen Schlaf ist also mal wieder nicht zu denken.
Kolkata (früher Kalkutta)
Die Innenstadt von Kolkata wirkt auf uns im Vergleich zu anderen indischen Städten, die wir auf unserer Reise besucht haben, überraschend modern und geordnet. Kolkata soll jedoch die ärmste Stadt des Landes sein. Die vielen Hochhäuser und schicken Hotels verschleiern hier die Realität. Die Slums, in denen ein Drittel der Bevölkerung lebt befinden sich wohl in den Randbezirken der Stadt, sodass die Armut nicht auf den ersten Blick sichtbar ist. Der viele Müll und einige ärmliche Behausungen fallen uns aber doch auf und stehen im eigenartigen Kontrast zum modernen Kolkata.
In Indien und Nepal bekamen wir Einblicke in eine für uns unbekannte Welt. Wir erlebten diese Zeit als sehr bereichernd und sind froh, dass wir einen kleinen Teil dieser Länder für uns entdecken konnten.
Jetzt geht es für uns weiter nach Thailand. Die Vorfreude ist riesig.
Als wir abends am Flughafen ankommen, erfahren wir, dass unser Flug 6 Stunden Verspätung hat. Da wir an dieser Situation nichts ändern können, versuchen wir das Beste daraus zu machen. ;)