Vietnam Radtour Teil 2
Höhlen, Strände und Städte
Während unserer Radreise entdecken wir täglich neue Sachen. Es gibt jedoch auch viele Dinge, die sich nicht ändern. Zum einen sind das die Menschen, die freudig überrascht sind, dass zwei Fremde ihr Land per Rad bereisen. Oft kommen wir mit dem zurückwinken kaum hinterher und Kinder fragen uns: “what’s your name?“. Es kann auch vorkommen, dass wir uns erschöpft auf eine Mittagspause freuen und plötzlich von einer Menschentraube umgeben sind. Solche Szenen spielen sich allerdings hauptsächlich in den ländlichen Regionen ab. In den Städten, in denen sich mehr Touristen tummeln, nimmt man kaum Notiz von uns.
Eine weitere Konstante auf unserer Reise sind die vietnamesischen Kaffeehäuser. Diese unterscheiden sich etwas von denen in Österreich. Die Zubereitung des Kaffees erfolgt traditionell durch eine metallische Vorrichtung, die auf das Kaffeeglas gestellt wird. Der fein gemahlene Robusta Kaffee wird darin im Verhältnis 1:1 mit heißem Wasser überbrüht. Langsam fließt der Kaffee über einen Siebboden in das Glas. Man erhält dadurch einen sehr starken und geschmacklich intensiven Kaffee. Daneben bekommt man z.B. auch noch traditionellen Eier-, Salz- oder Kokosnuss-Kaffee. Kuchen und andere Speisen sucht man in diesen Cafés hingegen vergeblich.
Paradise Cave
Im Phong Nha-Nationalpark besuchen wir die größte trockene Höhle der Welt. Hier lassen wir die Bilder für sich sprechen.
Unterirdische “Stadt” Vinh Moc
Wir radeln weiter nach Vinh Moc. Dieser Ort hat eine sehr bewegte Vergangenheit. Während des Vietnamkrieges suchten die ca. 300 Bewohner in einem 3-stöckigem Tunnelsystem Schutz vor den Bomben. Insgesamt lebten die Menschen 3 Jahre in den finsteren und engen Tunneln, und kamen nur selten ans Tageslicht und an die frische Luft.
Weiter Richtung Süden
Auf unserer Fahrt durch Vietnam ist leider auch der Müll stets präsent.
Wir zelten eines Abends direkt neben dem Meer und als wir endlich eingeschlafen sind, werden wir von einem Fischer geweckt. Verwirrt fragen wir uns, was jetzt los ist. Es ist fast ein Uhr Nachts und der besagte Fischer hielt es wohl für seine Pflicht uns zu versorgen. So halten wir plötzlich eine große Packung Rosinen und kandieren Ingwer in Händen, ohne dass wir auch nur ein Wort verstanden haben. Wir reden noch ca. 10 min. mit “Händen und Füßen” und dann verabschiedet sich der Fischer.
Ab jetzt heißt es nur mehr Sonne und wie man sehen kann, werden auch die Strände schöner :)
Hue und Hoi An
Wir besuchen die schönen historischen Städte Hue (ehemalige Hauptstadt Vietnams) und Hoi An.
Über den Hai Van Pass geht’s weiter nach Hoi An. Wir kommen mit unserem ganzen Gepäck gut ins Schwitzen.
Hügelig radeln wir an der Küste entlang weiter Richtung Süden. Zwischen Kokosnusspalmen und mit Blick aufs Meer ist die Route zeitweise sehr idyllisch. Doch leider gibt es da noch den manchmal unausweichlichen Highway, auf dem das Radfahren durch das laute Gehupe und die verschmutze Luft auch ganz schön mühsam sein kann. Wir versuchen deshalb, soweit es geht, auf kleinere Straßen auszuweichen. Vor unserem nächsten Ziel Nha Trang haben wir dann leider unseren ersten Platten. Auf den Ersten folgt dann nach wenigen Kilometern trotz Schlauchwechsel auch noch der Zweite. Nachdem fünf Löcher mit Unterstützung eines hilfsbereiten Anwohners geflickt wurden, verliert Miris Hinterreifen immer noch langsam Luft. Ein Mann, der mit seinem Moped ohnehin gerade in Richtung unseres Zieles fahren wollte, besteht darauf, durch Anschieben am Gepäcksträger, die Fahrt etwas zu beschleunigen. Luki wiederum durfte fleißig hinterherstrampeln. Wir sind sehr froh, als wir Nha Trang schließlich spätabends heil erreichen. So etwas gehört zu einer Radreise eben auch dazu.
Das war’s wieder einmal von uns …
Wir radeln jetzt weiter Richtung Ho Chi Minh Stadt - bis bald :)