Indien Teil 1
Hauptstadt Delhi und "Pink City" Jaipur
So wirklich schmackhaft wurde uns Delhi ja nicht gerade gemacht. Laut, dreckig und überfüllt soll es sein. Man war froh, schnell wieder aus der Stadt draußen zu sein, haben wir in den Blogs gelesen. So kommen wir, mit dementsprechend niedrigen Erwartungen, müde am Flughafen von Delhi an. Als wir später die Umgebung unseres neuen Hostels erkunden, unser erstes indisches Street Food probieren und die vielen neuen Eindrücke auf uns wirken lassen, merken wir schnell, dass wir uns hier doch ganz wohl fühlen. Wir versuchen, uns in das Treiben auf den Straßen einzufügen und trotz unserer Neugierde, die Sache langsam anzugehen. “Wir müssen nicht alles sehen”, sagen wir uns und nehmen uns knapp eine Woche Zeit, um einen kleinen Teil dieser 32 Millionen Einwohner zählenden Stadt kennenzulernen.
Ja, Delhi ist laut, dreckig und überfüllt. Aber genauso ist es bunt, schön und freundlich. Je nachdem wohin man seinen Blick richtet, kann man an einem Ort sowohl Schönes als auch Hässliches entdecken. Neben beeindruckender Architektur findet man vermüllte Straßen. Wunderschön bekleidete und geschmückte Menschen, daneben Straßenkinder in Lumpen. Das Essen ist schmackhaft und vielfältig, aber auch sehr fettig und ungewohnt würzig und scharf. Die Menschen sind uns gegenüber fast immer freundlich und überaus hilfsbereit, trotzdem muss man vorsichtig sein, in keine Touristenfalle zu tappen.
Wir buchen eine Tour bei einer NGO (Salaam Baalak Trust), die mit verschiedenen Projekten Straßenkinder in Delhi unterstützt. Unser Tourguide Junaid hat selbst 4 Jahre auf der Straße gelebt, bevor er von dieser Organisation Unterstützung bekommen hat. Er führt uns durch den Stadtteil Old Delhi und zeigt uns, wo Straßenkinder Essen, Unterkunft und Bildung erhalten können. Wir erfahren viele Interessante Fakten über das Leben der Kinder und die Gründe für deren Obdachlosigkeit.
Zum Abschluss der Tour besuchen wir noch den “Spice-Market”, der Platz, wo verschiedenste Gewürze gehandelt werden.
Wir probieren uns durch die große Auswahl an vegetarischen Gerichten. Ob Street Food oder im Restaurant, uns schmeckt’s.
Wir fahren von Delhi mit dem Bus nach Jaipur. Die Stadt wird auch “Pink City” genannt, da im 19. Jhd. alle Häuser der Altstadt in einem rosaroten Farbton angestrichen wurden.
Rosarot ist im Bundesstaat Rajasthan die Farbe der Gastfreundschaft. Diese dürfen wir in Jaipur am eigenen Leib erleben und zwar durch unseren Couchsurfing-Host Deepak. Deepak besitzt ein Hotel, dessen Zimmer er, wenn verfügbar, kostenlos für Couchsurfer zur Verfügung stellt. Wir können es kaum glauben, als wir von seinen Mitarbeitern in ein schönes Hotelzimmer geführt werden und dort 3 Tage nächtigen dürfen. Am nächsten Tag lädt uns Deepak auf einen Kaffee zu sich ein (er wohnt selbst auch im Hotel) und erzählt uns aus seinem Leben. Er habe das Hotel von seinem Großvater übernommen, als es schon länger nicht mehr gut lief. Erfahrung im Hotelmanagement hatte er keine, trotzdem schaffte er es das Hotel so auf Vordermann zu bringen, dass er nun von Jahr zu Jahr mehr Gewinne erzielen kann. Da er an Karma glaubt, suchte er nach einem Weg, etwas Gutes an das Universum zurückzugeben und stieß auf die Plattform Couchsurfing. Seit 10 Jahren lässt er jetzt schon Menschen aus aller Welt kostenlos bei sich wohnen. Zum Abschied sagt er uns noch, wenn wir jemals nach Jaipur zurückkommen sollten, finden wir bei ihm ein Zuhause.
Weiter geht unsere Reise über Agra, wo wir uns das Taj Mahal ansehen, zur Totenstadt Varnasi.
Fortsetzung folgt … :)