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Über Ankara und Kayseri nach Göreme

Wunderbare Menschen und Landschaften


Unser nächstes Ziel ist die UNESCO Weltkulturerbe Stadt Göreme in Kappadokien, welche vor über 1000 Jahren mühsam in den dort vorhandenen Tuffstein gehauen worden ist.

Göreme
Felsenstadt Göreme

Ankara

Da die Hauptstadt Ankara auf unserem Weg liegt, beschließen wir auch dort kurz halt zu machen. Wir erkunden nur einen kleinen Teil dieser Großstadt mit ihren ca. 5,6 Mio. Einwohner. Die Moscheen in der Türkei faszinieren uns in mehrfacher Hinsicht. Zum einen Aufgrund der uns fremden Architektur und den wunderbaren Verzierungen an Wänden und Fenstern und zum Anderen beeindruckt uns die Stimmung in den Moscheen. Neben betenden Gläubigen spielen Kinder, Andere schlafen friedlich auf dem Teppichboden und zwei überhitze Weltreisende freuen sich über diesen friedlichen und kühlen Ort. Wichtig ist nur zu beachten, dass man die Schuhe vor der Moschee auszieht und Frauen ihre Haare bedecken.

Kocatepe Moschee
Kocatepe Moschee
Kocatepe Moschee
Kocatepe Moschee innen

Göreme

Wir sehnen uns schon langsam nach mehr Natur und weniger Beton, weshalb wir nach zwei Nächten im Hostel in Ankara mit dem Zug nach Kayseri weiterfahren. In dieser uns zuvor unbekannten Stadt erwarten uns jedoch auch über eine Million Menschen. Nach nur einer Nacht in Kayseri sitzen wir endlich im Bus nach Göreme. Dort verbringen wir den ersten Tag in einem ruhigen Tal und schlagen dann unser Zelt unter freiem Himmel auf. Der zweite Tag wird “etwas” touristischer da wir uns entschließen, das beliebte “Open Air Museum” mit den vielen in den Fels getriebenen Kirchen anzusehen. Die Touristenmassen und Temperaturen von ca. 35°C erschweren es jedoch, diese historische Städte in vollen Zügen zu genießen. So fliehen wir wieder in unser Tal und erkunden auf eigene Faust die faszinierenden Ruinen aus einer längst vergangenen Zeit.

Göreme
Tuffstein
Wohnhaus
Wohnhaus
Miri in einer Höhle
Abenteurerin
Menschenmasse beim Open Air Museum
Menschenmasse beim Open Air Museum

Göreme bietet neben den unzähligen Höhlen noch eine weitere Besonderheit. Wenn es das Wetter zulässt steigen zu Sonnenaufgang über 100 Heißluftballons aus den Täler auf. Dieses Spektakel beobachten wir von unserem Campingplatz aus, welcher oberhalb der Täler liegt.

Ballons
Ballons zu Sonnenaufgang
Campingplatz
erste Reihe beinfrei

Zurück in Kayseri erwartet uns pure Gastfreundschaft

Nach zwei Nächten in Göreme gehts mit dem Bus zurück nach Kayseri. Zum Glück hat uns ein Einheimischer, den wir über Couchsurfing angeschrieben haben, eingeladen, bei ihm und seiner Familie zu übernachten.

Kayseri war von uns nur als kurzer Zwischenstopp ohne große Erwartungen eingeplant gewesen. Die Menschen die wir in diesen 24 Stunden jedoch treffen, werden wir nicht so schnell wieder vergessen. Als wir am Weg zu unserem Gastgeber, bei einem kleinen Laden nach zwei Cay (türkischer Tee) fragen, kommen wir schnell ins Gespräch mit der Ladenbesitzerin und ihrer Familie. Mithilfe von Gestik, etwas Englisch und Google-Übersetzer haben wir eine sehr lustige Teepause. Als wir sagen, dass wir zahlen möchten, verweigert die Besitzerin dies und stellt uns stattdessen einen weitern Tee und einen Kaffee (inkl. Kekse) auf den Tisch. Vielen Dank an Aycan, Berna und die lieben Kinder Efehan, Elifnaz und Derman für die lustige Zeit.

Tee
Tee als Zeichen der Gastfreundschaft
unser treuer Begleiter
Die Kinder freuen sich besonders über unseren treuen Begleiter ;)

Nach dieser netten Teepause geht’s nun weiter zu Gökhan und seiner Familie. Was uns hier erwartet, hätten wir uns nicht vorstellen können. Schon nach den ersten Sätzen wissen wir, dass hier wunderbare Menschen leben. Gökhan ist 32 Jahre alt und ist selbst viel auf Reisen (am liebsten Couchsurfing). Er lebt mit seinen Eltern in einer schönen Wohnung und ist ein offener und vielschichtig interessierter junger Mann. Man merkt jedoch auch wie sehr die jungen Menschen unter den wirtschaftlichen Problemen in der Türkei leiden. Uns wird wieder einmal bewusst, wie gut es uns in Österreich geht, als wir mit Gökhan sprechen. Er ist Datenanalyst und gut ausgebildet, muss sich jedoch mit 3 Wochen Urlaub im Jahr und auch nur 12 Gehältern (nicht 14 wie bei uns in Ö.) begnügen. Zusätzlich erzählt er uns wie schwierig es ist, ein Visum für andere Länder zu bekommen (auch für die EU). Umso erstaunlicher ist es, mit welcher Gastfreundschaft er und seine Familie uns Österreichern begegnen, denen es an nichts mangelt. Spätestens beim Abendessen haben wir dann ein bisschen ein schlechtes Gewissen, da man den Tisch unter dem vielen Essen kaum noch sieht. Jedoch lassen uns Gökhan und seine Eltern schnell merken, wie glücklich sie über unseren Besuch sind. Wir Essen bis wir fast platzen und reden sehr viel über Reisen, Länder und Menschen. Es war unser erstes Mal Couchsurfen auf unserer Reise, aber sich nicht das letzte Mal.

Vielen Dank an alle für die schöne Zeit :)

Abendessen
Abendessen
Gökhan
ein Freund von Gökhan, er und ich (Luki)